Porsche 996 – Der große Bruch

Dass der 996 Porsche bei den Traditionalisten herbe Kritik einbrachte, dürfte 13 Jahre nach Einführung auf dem Automarkt den meisten kaum noch bewusst sein. Dafür gab es mehrere Gründe.

So war der Porsche 996 der erste Porsche 911 mit wassergekühltem Boxermotor. Die Frontmotor-Sportwagen des Konzerns hatten zwar schon länger Kühlwasser unter der Haube, aber der Elfer? Auch galten die „Tränensack“-Scheinwerfer als besonders misslungene Porsche Parts, zumal sie anfangs aus Kostengründen vom günstigeren Boxster stammten. Unter Sportwagen-Aspekten hatte der Porsche 911 996 jedoch allerhand zu bieten: Der Porsche Carrera leistete als Einstiegsmodell 1997 glatte 300 PS, die im Laufe der Zeit auf 320 anwuchsen, mit optionalem Werkstuning wie beim Porsche 996 4S gar auf 345.

Porsche 996 Turbo

Als ab 2001 der Porsche 996 Turbo mit 420 PS und 560 Nm Drehmoment wieder für einen deftigen Tritt ins Kreuz sorgte, ging die Welt wieder in Ordnung. Spätestens der 911 Turbo S ab 2004 stellte mit Allradantrieb klar, dass die 450 PS und satte 620 Nm direkt in 4,2 Sekunden auf 100 übertragen werden konnten. Hier war die Überlegenheit der Wasserkühlung dann klar; den letzten Zweiflern dürfte der neue Porsche 997 911 Turbo S mit 530 PS den Wind aus den Segeln genommen haben. Soviel Dampf gab auch die 80er-Jahre Ikone Porsche 959 nicht her. Mit dem 2003 erschienenen Sondermodell „40 Jahre 911“, das den exklusiven Silberlack vom Carrera GT trug, wurde in 1963 Exemplaren die vier Dekaden des besten Käfer-Derivats gefeiert.

Porsche 996 GT2 und Porsche 996 GT3

Die Porsche 996 GT2 und Porsche 996 GT3 brachten den Rennsport auf die Straße, konnten aber auch auf dem Nürburgring brillieren. Hierzu war das Porsche-Clubsport-Paket mit Überrollbügel, Carbon-Haube, Schalensitz und Sechspunktgurt ratsam. Konkret leistete der 911 GT3 zunächst 360, ab 2002 381 PS und wog maximal 1.380 kg. Der 911 GT3 mit Porsche Turbo-Kraft mobiliserte eingangs 462 Pferde, ab 2004 ebenfalls 21 weitere. Keramikbremsen zügelten sie souverän. Motorsport-Technik wie Trockensumpfschmierung und der Verzicht auf Elektronik mahcen sie heute zu begehrte Porsche Gebrauchtwagen.