Berlin – Weniger ist mehr: Diese Botschaft brachte der Smart mit, als er vor fast zwanzig Jahren debütierte. Er unterstrich als eines der ersten Autos in der Praxis, dass ein Mini in der Stadt das adäquatere Auto sein kann. Und das ganz wörtlich.
Denn bei einer Fahrzeuglänge von 2,50 Metern passte er einfach quer in kleine Parklücken. Doch er war ein technisch anfälliges Autos. Das änderte sich mit der Neuauflage. «Besonders die zweite Generation macht sich groß beim TÜV», bilanziert der «TÜV Report 2016».
Allerdings werde es ab der vierten Kfz-Hauptuntersuchung (HU), also ab einem Fahrzeugalter von neun Jahren, kritisch. Gummilager seien dann oft ausgeschlagen, Stoßdämpfer verschlissen und Federn gebrochen. Auch Defekte an den Stellmotoren der Leuchtweitenregulierung kommen häufig vor, genau wie Ölverlust an Motor und Getriebe. Vorbildlich bis ins hohe Alter arbeiten dagegen die Bremsen.
Eine insgesamt positive Bilanz zieht auch der ADAC mit Blick auf seine Pannenstatistik. Bis zum Baujahr 2008 treten Defekte an der Wegfahrsperre demnach zwar häufig auf. Und defekte Lichtmaschinen (bis 2008) relativieren das Abschneiden ebenso wie kaputte Anlasser (bis 2009). Doch ab Baujahr 2010, für das der Club nur wenige Mängel dokumentiert, ging es aufwärts.
Im Jahr 1998 rollte der erste Smart zu den Händlern – und fand aufgrund seines Konzepts als zweisitziger City-Flo viel Beachtung. Bis 2007 wurde Nummer eins gefertigt, die zweite Generation wurde bis 2014 produziert. Sie wuchs um 20 Zentimeter auf 2,70 Meter. Und die Fahreigenschaften verbesserten sich: Der Neue nickte beim Anfahren und bei Lastwechseln weniger. Die Diesel, im aktuellen Smart nicht mehr im Angebot, bekamen einen Rußpartikelfilter erst ab 2009 serienmäßig. Facelifts gab es 2010 und 2012.
Das Motorenangebot schon der ersten Generation beschränkt sich auf kleinvolumige Dreizylinder mit einer Leistungsspanne von 30 kW/41 PS bis 55 kW/75 PS. Die zweite Generation bezieht ihre Kraft aus einem etwas größeren Hubraum (1,0 Liter), doch die Palette der Motoren schrumpfte von acht auf sieben Varianten. Die Benziner kommen auf 45 kW/61 PS bis 75 kW/102 PS. Die Diesel geben 33 kW/45 PS bis 40 kW/54 PS ab. Zudem wurde von der Zweitauflage ein Elektromodell gebaut (55 kW/75 PS und 60 kW/82 PS). Anders als der Selbstzünder soll dieses Antriebskonzept bei der aktuellen Generation wieder aufgegriffen werden.
Die 2014 eingeführte Neuauflage hat die Preise der Gebrauchten gedrückt. So wird ein Smart Fortwo Coupé Pulse mit 62 kW/84 PS von 2012 laut Schwacke-Liste für durchschnittlich 6000 Euro gehandelt – bei einer Laufleistung von rund 46 500 Kilometern. Ein gleich alter Diesel wie der Fortwo cdi Coupé pure dpf mit 40 kW/54 PS kostet 6250 Euro (54 000 Kilometer). Teurer sind die Stoffdachvarianten: Schwacke nennt zum Beispiel für den Fortwo cabrio softtouch edition 10 mit 62 kW/84 PS vom Fertigungsjahr 2008 noch einen Richtwert von 7000 Euro (82 500 Kilometer).
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(dpa/tmn)