Stuttgart – Auf einigen Gebirgsstrecken können Schneeketten Pflicht sein. Ein entsprechendes Schild weist darauf hin, wenn sie ans Auto müssen. Wer in den Winterurlaub fährt, sollte sich daher vorab informieren.
Autofahrer montieren die Ketten – stets nach Anleitung – auf den Rädern der Antriebsachse, erklärt die Dekra. Bei Autos mit Frontantrieb kommen sie daher auf die Vorderräder. Bei Heckantrieb gehören sie auf die der Hinterachse. Meist müssen die Ketten bei Allradautos auch an die Vorderachse. Maßgeblich sind die Angaben des Autoherstellers, teilt die Prüforganisation mit.
Die Montage üben Autofahrer idealerweise vorher zu Hause unter trockenen Bedingungen. Dann dürfte das Aufziehen vor Ort besser klappen, wenn Schnee und Kälte die Bedingungen erschweren. Die Dekra rät, auf jeden Fall Handschuhe und eine Matte mitzunehmen, auf der sich bei der Montage besser knien lässt.
Wenn ESP und die Antriebsschlupfregelung ASR vorhanden sind, schalten Autofahrer diese Fahrhilfen vor dem Losfahrern besser ab. Denn die Ketten brauchen etwas Schlupf, um Vortrieb zu erzeugen, erklärt die Dekra. Lassen sie sich nicht ganz ausstellen, gibt es oftmals eine Einstellung für Winterbetrieb oder einen «Schneekettenschalter». Ein Blick in die Bedienungsanleitung des Autos hilft im Zweifel weiter.
Autos mit aufgezogenen Ketten dürfen in Deutschland nicht schneller als 50 km/h fahren. Unterwegs gilt, sich nicht blind auf die Traktion der Ketten zu verlassen und weiterhin sehr vorsichtig zu fahren. Mit Ketten an der Vorderachse etwa könne die schlechter greifende Hinterachse bei zu forscher Fahrt ausbrechen. Sind sie hinten aufgezogen, muss der Grip an der Vorderachse immer hoch genug sein, um genug Lenkkraft übertragen zu können.
Sobald die Pflicht zur Kettenfahrt aufgehoben oder die Straße wieder schnee- und eisfrei ist, sollten die Autofahrer die Ketten auf dem nächsten Parkplatz abziehen. Wer mit Ketten auf trockener Fahrbahn unterwegs ist, verschleißt nicht nur die Straße und Ketten stärker, sondern bremst auch schlechter und riskiert zudem Reifenschäden, so die Dekra.
Nach dem winterlichen Einsatz putzen Autofahrer benutzte Schneeketten am besten mit Wasser und sprühen sie nach dem Trocknen mit Pflegeöl ein. Das hilft, Korrosion zu vermeiden. Danach werden sie am besten in einem Plastikbeutel aufbewahrt.
Fotocredits: Florian Schuh
(dpa/tmn)