E 63 AMG

Mit einem Grundpreis von knapp 96.000 Euro liegt die E-Klasse deutlich über den Preis seiner Konkurrenten aus München und Ingolstadt. Ist der 514 PS starke Schwabe sein Geld wert?

Die E-Klasse ist mit gerade mal sieben Pferdestärken zwar stärker als der M5, doch bis dato waren die Beschleunigungswerte der M-Fabrik meist besser. Dies sollte sich mit dem E 63 AMG jedoch ändern. Lediglich 4,5 Sekunden benötigt der AMG für den Spurt auf Tempo 100. Damit ist er fast eine halbe Sekunde schneller als sein ärgster Konkurrent aus München. Den S6 schlägt die E-Klasse gar um fast eine ganze Sekunde. Das spricht eine deutliche Sprache.

Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei elektronisch begrenzten 250 Km/h. Für einen Aufpreis von 2.700 Euro lässt sich die V-Max des Wolfs im Schafspelz jedoch auf sage und schreibe 300 Km/h erhöhen. Das ist so verblüffend, weil die Konkurrenz der deutschen Premium-Hersteller keinen Wert auf die Erhöhung der Höchstgeschwindigkeit legt und Mercedes bislang nicht gerade als Vorreiter in Sachen Sportlichkeit galt.

Doch allein durch Kraft und Schnelligkeit sind fast 10.000 Euro Differenz wohl kaum zu verantworten. Vor allem das Platzverhältnis muss in der Mittelklasselimousine hohen Standards gerecht werden. Das Platzangebot ist mehr als komfortabel, natürlich erreicht es nicht den Level der S-Klasse, aber es überschreitet auch die Standards der einfachen oberen Mittelklasse. Das Interieur ist gewohnt sehr hochwertig verarbeitet. Die vielen technischen Macken, die die E-Klasse seit ihrer Einführung hatte, sollen im AMG verschwunden sein.

Optisch wagten sich die Schwaben nicht weit aus dem Fenster. Der AMG wirkt fast bieder und wird sein Image so trotz der sportlichen Frontschürze und dem AMG-Emblem auf dem Kofferraum nicht verbessern können. Überzeugend ist die Durchschlagskraft und die neuentwickelte sieben-Gang-Automatik, doch ein echter Kracher wird die E-Klasse wohl leider nie.

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