Big Data für sichere Straßen

Im Straßenverkehr geschehen immer wieder Unfälle. Viele davon könnten vermieden werden, wenn die Fahrer rechtzeitig über veränderte Situationen auf der Straße informiert würden. Big Data soll das bald möglich machen. Ein Beispiel: Vernetzte Autos können Verkehrsdaten mit anderen Fahrzeugen und Fahrern teilen. So wissen Fahrer, wo Staugefahr herrscht, wo sich das Wetter verändert oder wo ein Unfall passiert ist.

Das ist machbar, wenn entsprechende Wetter- und Verkehrsdaten gesammelt und geteilt werden. Die meisten Menschen fühlen sich aber unwohl beim Gedanken, dass individuelle Daten zugänglich gemacht werden. Der Digitalverband Bitkom fasst zusammen: Rund 9 von 10 Unternehmen der Automobilbranche (86 Prozent) fordern eine gesetzliche Verpflichtung zur Bereitstellung anonymisierter Fahrzeugdaten. Dabei sagt jedes vierte Unternehmen (25 Prozent), es sollten alle Daten bereitgestellt werden müssen, 61 Prozent plädieren für ausgewählte Daten. "Die Daten, die heute schon von Fahrzeugen erfasst werden, können für einen besseren Verkehrsfluss sorgen und so die Umwelt schützen. Sie können aber auch Unfälle verhindern und Leben retten", sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. "Fahrer können so rechtzeitig gewarnt oder auf eine bessere Strecke geschickt werden. Diese Datenschätze müssen wir besser nutzen."

Unter denjenigen Unternehmen, die sich für die gesetzliche Sammel-Pflicht aussprechen, priorisieren 98 Prozent anonymisierte Wetter- und Staudaten. 80 Prozent wollen die Positionsdaten des Fahrzeugs erheben, 76 Prozent die Nutzung von Fahrdaten wie Geschwindigkeit, Beschleunigung oder Bremsvorgänge. 42 Prozent würden darüber hinaus den technischen Zustand des Fahrzeugs überprüfen. Der Verbandspräsident kommentiert: "Eine Nutzung von Fahrzeugdaten ist zweifellos im gesellschaftlichen Interesse, wir brauchen dazu gerade aber auch mit Blick auf selbstfahrende Autos klare und verlässliche Regeln, wer welche Daten erheben und nutzen darf."

Fotocredits: ADAC

(dpa)