Glück beim Glücksspiel: Auto gewonnen – sind Steuern fällig?

Glück beim Glücksspiel: Auto gewonnen – sind Steuern fällig?

Ob Sie den Lotto-Jackpot knacken, bei Sportwetten aufs schnellste Pferd setzen, im Casino dank Craps Gewinnstrategien am Würfeltisch absahnen oder bei einer Tombola das richtige Los für den Hauptpreis, einen Neuwagen im Wert von 30.000 Euro, ziehen – gewonnen ist gewonnen und muss nicht versteuert werden, oder etwa doch?

Sachgewinn versteuern?

Wahrscheinlich haben Sie sich auch schon gefragt, ob Gewinne beim Glücksspiel tatsächlich steuerfrei sind und vollständig behalten werden dürfen. Nehmen wir an, Sie gewinnen tatsächlich  das Auto. Können Sie einsteigen und losfahren oder müssen Sie für den Sachgewinn Steuern zahlen?

Glücksspiel-Gewinne sind steuerfrei, Preisgelder nicht

Eine gute Nachricht vorweg: Das Finanzamt kann den Einnahmen aus Glücksspiel in Deutschland keine besteuerbare Einkommensart zuweisen. Das gilt auch für Sachgüter wie Autos. Im Ausland können allerdings andere Gesetze gelten. Informieren Sie sich also genau, wenn Sie in einem anderen Land an Glücksspiel teilnehmen.

Sollten Sie sich überlegen, das Auto im Falle eines Gewinns weiterzuverkaufen, um mit dem Erlös ein anderes Fahrzeug zu kaufen, das Haus zu renovieren oder eine Weltreise zu machen, müssen Sie beachten, dass es eventuell eine Wiederverkaufsregel gibt. Das kann für Sie bedeuten, dass Sie das Fahrzeug über einen gewissen Zeitraum nicht weiterverkaufen dürfen und das Auto beispielsweise ein Jahr lang auf Ihren Namen zugelassen sein muss. Danach kann das Fahrzeug verkauft werden.

Anders sieht es bei Preisgeldern aus, für die eine Leistung erbracht wurde. Nehmen Sie beispielsweise an einer Casting-, Game- oder Quizshow teil und gewinnen ein Preisgeld in Höhe von 100.000 Euro, muss diese Geldsumme bei der Einkommenssteuer angegeben werden. Entscheidend für den Erfolg sind natürlich auch Glück, aber vielmehr noch die persönlichen Fähigkeiten. Es wurde eine Leistung erbracht, für den Fiskus eine klare Sache. Er hält die Hand auf und addiert den Geldsegen als „sonstige Einkünfte“ einfach zum jährlichen Einkommen hinzu.

Das Können oder der Zufall sind maßgeblich

Für das Finanzamt zählt am Ende, ob für den Gewinn eine Leistung erbracht wurde oder nicht. Nicht alle Gewinner werden dabei gleich behandelt. Entscheidet der Zufall über Sieg oder Niederlage, bleiben Gewinne steuerfrei. Bestes Beispiel: Lottogewinne – mit Können richten Sie hier nichts aus. Poker allerdings fällt in eine Grauzone. Glück oder Geschicklichkeit? Gewinnen Sie das Preisgeld bei einem offiziellen Pokerturnier, das im Fernsehen übertragen wird, wird sehr wahrscheinlich das Finanzamt bei Ihnen anklopfen. Professionelles Pokern hat mittlerweile auch in den Augen der Steuerbehörden mehr mit Geschicklichkeit und analytischen Fähigkeiten als mit purem Glück zu tun.

Tipp: Prüfen Sie stets, ob es sich um einen steuerfreien Gewinn handelt oder die Entlohnung steuerpflichtig ist. Preisgelder oder Sachpreise wie Autos müssen nicht automatisch steuerfrei sein.

Bildquelle: Thinkstock,100316276, iStock, Hon fai Ng