Der Hyundai ix35 erweist sich als pannenanfällig

Berlin – Mit dem ix35 ist bei Hyundai die Zukunft verbunden. Es gibt das Modell neben konventionellen Antrieben mit Brennstoffzelle, und es gehört der wahrscheinlich noch über Jahre stark nachgefragten Gattung der Kompakt-SUV an.

Dass es für das Image der Marke nicht unerheblich ist, wie zuverlässig ein solches Auto ist, liegt auf der Hand. Beim ix35, dessen Nachfolger wie der Vorgänger wieder Tucson heißt, dürfen sich alle freuen: der Hersteller und die Kunden, denn er gilt als ein solides Auto.

«Der ix35 kann wirklich glänzen», heißt es im «TÜV Report 2017». Das Fahrwerk? Mängelarm. Rost? Kaum eine Spur. Die Auspuffanlage? Sehr unauffällig. Achsen und Lenkung? Robust. Lediglich die hintere Beleuchtung und die Blinker fallen bei der ersten Kfz-Hauptuntersuchung (HU) negativ auf sowie die Handbremse. Damit hängt der ix35 seinen Vorgänger Tucson in der HU-Bilanz deutlich ab.

Trotz seiner guten Figur, die er auf dem Prüfstand macht, bleibt er vergleichsweise oft liegen – das geht zumindest aus der ADAC-Pannenstatistik 2017 hervor. Der Club attestiert dem ix35 «nur mittlere bis unterdurchschnittliche Werte» – nach einem weit besseren Abschneiden im Vorjahr übrigens. Die Bilanz verhagelt dem Kompakten im Grunde aber nur das Schwächeln weniger Baugruppen: Bei Autos der Baujahre 2010 bis 2012 waren es defekte Anlasser, hinzu kommen entladene Batterie (2007 bis 2014), teils ging die Innenbeleuchtung nicht mehr aus (2010 bis 2013).

Auch zwei Rückrufe gab es. Bei rund 7500 Fahrzeugen der Bauzeit Oktober 2011 bis Juni 2012 musste Mitte 2014 der Gurtstraffer erneuert werden. Gut zwei Jahre vorher gab die Vakuumpumpe der Bremskraftverstärkung bei ab 2010 gefertigten ix35 Anlass für eine Rückrufaktion. Betroffen waren über 2000 Fahrzeuge.

Als Neuwagen gab es den Hyundai ix35 nicht lange zu kaufen. Von 2009 – zwei Jahre zuvor hatte der Hersteller auf die damals neue Nomenklatur mit dem «i» in den Modellbezeichnungen umgestellt – bis 2015 stand das 4,41 Meter lange SUV bei den Händlern. Mittlerweile steht der als Fronttriebler und Allradler gebaute hochbeinige Kompaktwagen wie der Vorgänger wieder als Tucson in den Showrooms.

Das Angebot unter der Motorhaube ist übersichtlich. Während vor allem die Premiumhersteller auch hochgezüchtete Auflagen ihrer Kompakt-SUV pflegen, ist beim ix35 das Ende der Fahnenstange bei den 135 kW/184 PS des Zweiliterdiesels erreicht. Der Rest der Selbstzünder kommt auf 85 kW/116 PS beziehungsweise 100 kW/136 PS. Auch bei den Benzinern sind drei Reihenvierzylindermotoren verbaut worden. Sie geben 99 kW/135 PS, 120 kW/163 PS und 122 kW/166 PS ab. Einzig hervor sticht die Variante Fuel Cell, mit der Hyundai früher als Konkurrent Toyota ein Serien-Brennstoffzellenauto auf den Markt brachte.

Auf dem Gebrauchtwagenmarkt spielt die mit Wasserstoff betriebene Variante jedoch kaum eine Rolle, während das Angebot der konventionell befeuerten Modelle recht groß ist. Ein ix35 2.0 CRDi 4WD Trend von 2013 mit 135 kW/184 PS wird laut Schwacke-Liste für durchschnittlich gut 16 000 Euro gehandelt, mit über 75 000 Kilometern Laufleistung sollten Interessenten rechnen. Ein frontgetriebener ix35 1.7 CRDi 2WD Comfort von 2010 mit 85 kW/116 PS ist mit gut 10 000 Euro und etwa 125 000 Kilometern gelistet. Noch über 16 000 Euro muss einplanen, wer es auf einen ix35 2.0 2WD Trend von 2014 mit 122 kW/166 PS abgesehen hat. Solche Fahrzeuge sind durchschnittlich rund 45 000 Kilometer gelaufen.

Fotocredits: Hyundai
(dpa/tmn)

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